SOZIALPSYCHOLOGIE
Thema
1:
Gegenstand
der
Sozialpsychologie
è Was
ist
Sozialpsychologie
nicht?
=>
Alltagspsychologie
=>
Eintopf
aus
Richtigem
und
Falschem,
Bewiesenem,
Vorurteilen,
Annahmen
und
überholten
Theorien
=>
Oft
widersprüchlich,
Bsp.:
„Gleich
und
gleich
gesellt
sich
gern“
oder
„Gegensätze
ziehen
sich
an“?
=>
Nicht
mit
geeigneten
wissenschaftlichen
Methoden
überprüft,
richtige
Behauptungen
können
nicht
von
falschen
getrennt
werden
=>
Falschheit
alltagspsychologischer
Behauptungen
fällt
nicht
auf,
da:
1.
Zusammenhänge
vorhanden
(aber
keine
Kausalität)
2.
Self-‐fullfilling
prophecy
3.
Verzerrung
durch
Wünsche
und
Annahmen
4.
Rückschaufehler
(Erklärungen
nach
eintreten
des
Ereignisses)
=>Soziologie
=>
Liefert
allgemeine
Gesetze
und
Theorien
über
Gesellschaften,
nicht
über
Individuen
Sozialpsychologie
Soziologie
Analyseebene
Individuum
Gesellschaft
Analysegegenstand
Latente,
angenommene
Beobachtbare
Faktoren
bzw.
innerpsychische
Faktoren
Antworten
=>
Persönlichkeitspsychologie
=>
Untersucht
die
Merkmale
die
Individuen
einzigartig
machen
und
von
anderen
unterscheiden
-‐
>
Individuelle
Unterschiede
=>
Macht
der
Situatuin
wird
unterschätzt
Experiment:
UV1:
Gemeinschaftsspiel
vs.
Wall
Street
Spiel,
UV2:
kooperativ
vs.
kompetitiv
eingeschätzt,
AV:
kooperative
Strategie,
Ergebnis:
Art
des
Spiels
bedingt
die
Strategie,
nicht
die
Persönlichkeit
Sozialpsychologie
Persönlichkeitspsychologie
Erklärung
des
Verhaltens
Situation
Person
Methode
Variation
der
Situation
=>
Unterschiede
zwischen
Personen
Verhaltensänderung
ó
Verhalten
=>
Radikaler
Behaviorismus
=>
Richtung
der
Psychologie,
die
davon
ausgeht,
dass
man
nur
die
belohnenden
bzw.
bestrafenden
Reaktionen
des
Umfeld
berücksichtigen
müsse,
um
menschliches
Verhalten
zu
verstehen
(Dagegen
spricht
z.B.
kogn.
Dissonanz)
è Was
ist
Sozialpsychologie?
„Der
Versuch
zu
verstehen
und
zu
erklären,
wie
Denken,
Fühlen
und
Verhalten
von
Individuen
durch
die
tatsächliche
oder
vorgestellte
Anwesenheit
anderer
beeinflusst
werden.“
=>
Untersucht
die
allen
Menschen
gemeinsamen
psychischen
Prozesse,
mit
denen
sie
auf
ihr
soziales
Umfeld
reagieren
=>
Methode:
wissenschaftliche
Überprüfung
objektiver
Zusammenhänge
=>
Notwendig,
da
es
zu
vielen
sozialen
Phänomenen
konträre
Ansichten
gibt
=>
Systematische
Überprüfung
von
Hypothesen,
die
wir
über
den
Einfluss
wahrgenommener
oder
vorgestellter
Anderer
auf
Erleben,
Empfinden
und
Verhalten
haben
è Wie
kommen
wir
zu
Hypothesen?
=>
Induktion
vs.
Deduktion
=>
Induktion:
Vom
Besonderen
auf
das
Allgemeine
schließen,
aus
Beobachtungsdaten
werden
Hypothesen
abgeleitet
und
aus
denen
Allgemeine
Prinzipien
geformt
-‐>
nicht
wissenschaftlich,
man
braucht
erst
eine
Theorie
um
richtige
Beobachtungen
zu
machen
=>
Deduktion:
Das
Allgemeine
am
Besonderen
prüfen,
aus
Einzelannahmen
werden
Sachhypothesen
abgeleitet
und
diese
durch
gesammelte
theoretisch
relevanten
Daten
geprüft
è Methoden
der
Hypothesenprüfung
1.
Beobachtung
Definition
Beobachtung
=
Die
Technik
mit
deren
Hilfe
Forscher
Menschen
beobachten
und
systematisch
Messungen
oder
Eindrücke
protokollieren,
die
sie
aus
ihrem
Verhalten
gewinnen
Methode
Teilnehmende
Beobachtung
=
Beobachter
interagiert
mit
Beobachteten
ohne
ihr
Verhalten
zu
ändern
(Bsp.
Festinger
1956
Weltuntergangs-‐Guppe)
Ziel
Soziales
Verhalten
in
einer
bestimmten
Gruppe
oder
einem
bestimmten
Kontext
beschreiben
Kriterien
Operationalisierung
des
kritischen
Verhaltens
(Wie
und
was
messen?),
Auswahlkriterium
(Wen
messen?)
Reliabilität
Übereinstimmung
zwischen
mehreren
Beobachtern
Grenzen
Schwierig
beobachtbares
Verhalten,
Aussagen
begrenzt
auf
beobachtete
Gruppe,
Kausale
Schlüsse
nur
Mutmaßungen,
Beobachtereinflüsse
Gefahr
Confirmation
Bias
(=Bestätigungsfehler,
die
Neigung
Infos
so
auszuwählen,
zu
suchen
und
zu
interpretieren,
dass
diese
die
eigenen
Erwartungen
erfüllen)
2.
Korrelative
Studien
Definition
Korrelationsmethode
=
Technik,
bei
der
2
oder
mehrere
Variablen
systematisch
gemessen
und
die
Beziehung
(d.h.
inwieweit
die
eine
Variable
durch
die
andere
vorhergesagt
werden
kann)
bestimmt
wird
Positive
Korrelation
hohe
Variable
x
-‐>
hohe
Variable
y
Keine
Korrelation
kein
Zusammenhang
zwischen
x
und
y
Negative
Korrelation
hohes
x
-‐>
niedriges
y
Problem
Korrelation
≠
Kausalität,
es
kann
3
Variable
geben
die
beides
beeinflusst
(Bsp.
Viele
Babys,
viele
Störche,
3.
Variable:
Industrie-‐Boom)
3.
Experiment
Definition
Experimentelle
Methode
=
Methode,
bei
der,
der
Forscher
nach
dem
Zufallsprinzip
verschiedene
experimentelle
Bedingungen
zuordnet
und
sicher
stellt,
dass
diese
Bedingungen
mit
Ausnahme
der
UV
identisch
sind
Vorgehen
Systematische
Variation
mindestens
einer
Variable
(UV),
Registrierung
welchen
Effekt
diese
Manipulation
hat;
Kontrolle
der
Wirkung
anderer
Variablen
(Störvariablen)
Beispiel
Zu
prüfende
These:
Verantwortungsdiffusion,
Setting:
Person
täuscht
Anfall
vor,
UV:
Anzahl
der
anwesenden
Personen,
AV:
Anzahl
Helfer
Gütekriterien
1.
Interne
Validität
-‐>
Veränderung
in
AV
geht
nur/ausschließlich
auf
Manipulation
der
UV
zurück,
Alternativerklärungen
können
ausgeschlossen
werden,
Ergebnis
eindeutig
interpretierbar
-‐>
Störvariablen,
die
AV
beeinflusst
haben
können,
können
ausgeschlossen
werden
-‐>
Kontrolle
von
Störvariablen:
konstant
halten,
Parallelisierung,
Radomisierung
-‐>
Zufall
ausschließen
(Inferenzstatistik)
2.
Externe
Validität
-‐>
Grad
der
Generalisierbarkeit
auf
das
echte
Leben/
Situationen/Personen
-‐>
Problem:
Laborsituationen
immer
künstliche
Situationen,
aber
psychische
Realität
wichtiger
als
situative
-‐>
Allgemeingültigkeit
lässt
sich
eher
behaupten
nach:
Replikation,
Meta-‐Analyse
Dilemma
Externe
Validität
kann
gesteigert
werden
auf
kosten
der
internen
Ethik
Es
gibt
Richtlinien
für
Experimente:
kein
Schaden
für
VP,
Täuschungen
nur
wenn
unbedingt
nötig,
Debriefing,
Freiheit
Experiment
jederzeit
zu
beenden,
Schweigepflicht
è Grundlagen-‐
vs.
Angewandte
Forschung
=>
Grundlagenforschung:
Warum
Verhalten
Menschen
sich
so?
=>
Angewandte
Forschung:
Wie
kann
ein
konkretes
Problem
gelöst
werden?
Thema
2:
Soziale
Kognition
è Grundbegriffe
Soziale
Kognition
=
die
Art
und
Weise,
in
welcher
der
Mensch
über
sich
selbst
und
seine
soziale
Welt
nachdenkt;
genauer
gesagt
die
Art
und
Weise,
in
der
er
soziale
Informationen
auswählt,
interpretiert,
abspeichert
und
abruft,
um
Urteile
zu
fällen
und
Entscheidungen
zu
treffen
-‐>
Forschung
untersucht
spezifische
kognitive
Prozesse,
die
ablaufen,
wenn
Menschen
mit
der
sozialen
Umwelt
interagieren
-‐>
Annahme:
Verhalten
von
Menschen
in
ihrer
sozialen
Umgebung
nur
verstehbar,
wenn
man
ihre
mentalen
Prozesse
kennt
-‐>
Wichtig:
interne
Repäsentation
=>
gleicher
Input,
verschiedene
Interpretationen
-‐>
Abgrenzug:
Behaviorismus
=>
Beyond
the
black
box
-‐>
Behaviorismus:
Ereignisse
-‐>
Verhaltensreaktion
-‐>
Soziale
Kognition:
Ereignisse
-‐>
Wahrnehmung
-‐>
Gedächtnis,
organisiertes
Wissen
(-‐>
Enkodierung
und
Kategorisierung
-‐>
Weitere
Schlussfolgerungen,
Entscheidungen,
Urteile)
-‐>
Verhaltensreaktion
è Wahrnehmung
-‐>
Nicht
alles
in
unserer
Umwelt
wird
wahrgenommen
-‐>
Kriterium:
Aufmerksamkeit
-‐>
Cocktail
party
effekt:
intelligentes/selektives
Hören,
wie
auf
einer
Party,
wo
sehr
viele
sprechen,
das
Gehör
aber
in
der
Lage
ist
nur
einer
Person
zuzuhören.
Dennoch
sobald
irgendwo
mein
Name
fällt,
nehme
ich
diesen
wahr
=>
salienter
Stimuli
-‐>
Salienz
keine
Eigenschaft
des
Objekts,
sondern
seiner
Beziehung
zur
Umwelt
bzw.
zur
wahrnehmenden
Person
(Andere
würden
nicht
aufmerksam
beim
Namen
„Paula“
werden)
Salienz
=
aus
der
Menge
hervorstechendes,
seltenes
Exemplar
(kann
auch
wegen
persönlicher
Relevanz
hervorstechen)
=>
Bsp.:
Bewegtes
Objekt
in
unbewegter
Menge;
Unbewegtes
Objekt
in
bewegter
Menge;
Beleuchtetes
Objekt
in
dunklem
Raum;
Unerwartete,
sozial
inadäwuate
Reize
=>
Stimuli,
die
noch
nicht
im
sozialen
Wissen
repräsentiert
sind
=>
Konsequenzen:
intensive
Verarbeitung
-‐>
bessere
Erinnerung;
beeinflusst
Urteile
und
verstört
bereits
bestehende
Urteilstendenzen
è Enkodieren/Kategorisieren
und
Gedächtnis
=
Bildung
von
neuen
und
Abgleich
mit
bestehenden
Konzepten
durch
Gedächtnis/Wissen
-‐>
geht
über
reine
Wahrnehmung
der
Informationen
hinaus